Die Drehorgel leben und erleben

Walzen als Speicher für Musik bei Drehorgeln

Die Drehorgel besitzt an der Rückseite eine Kurbel. Dreht man diese Kurbel, wird einmal über eine Schnecke und den dazugehörigen Zahnkranz die Walze vorwärts bewegt und gleichzeitg mit den sogenannten Schöpfern (Blasebälge) die Luft geschöpft, die der Orgelbauer als Wind bezeichnet. Diese Luft füllt den Magazinbalg. Über dem Magazinbalg befindet sich der Pfeifenstock mit den Pfeifen. Über der Walze liegt in der Drtehorgel ein Klavier- oder Clavisbalken, der berim Drehen der Walze die Walze mit seinenClavisstiften abtastet und über die sogenannten Stecher die Information zu den Ventilklappen leitet, die dann geöffnet oder geschlossen werden.Mit dem Öffnen der Ventilklappen strömt der Wind durch die Verwindungen des Pfeifenstockes in die Pfeife und diese ertönt nun. Wird der Clavisstift angehoben, entsteht ein Ton. Wird der Clavisstift abgesenkt, wird der Ton beendet. Die einzelnen Clavisstifte an dem über der Walze befindlichen Klavierbalken werden beim Drehen der Walze durch die darauf befindlichen kleinen Walzenstifte für einen kurzen Ton (bzw. durch die Brücken für einen langen Ton) angehoben, und diese Bewegung wird über die sogenannten Stecher auf die Ventilklappen der Pfeifen übertragen. Das Öffnen dieser Ventilklappen löst in den Pfeifen den entsprechenden Ton aus. Mit einer vollständigen Umdrehung der Walze ist ein Lied beendet. Soll auf der Drehorgel eine andere Melodie erklingen, wird die Walze jeweils auf ihrer Achse jeweils um 1,6 mm weitergeschoben. Auf einer Walze können maximal acht Melodien untergebracht werden. Diese raffinierte Konstruktion in der Drehorgel ist für einen Neueinsteiger nicht so einfach zu verstehen. Um es einem Interessenten verständlich zu erklären, haben wir eine Animation entwickelt, in der die Funktionsweise in beweglichen Bildern chronologisch und akustisch dargestellt wird. Diese kann unter www.drehorgelinfo.de betrachtet werden. Das begrenzte Musikangebot der Walzenorgel mit ihren jeweils nur acht Liedern führte später zur Entwicklung von Drehorgeln mit Lochbandsteuerung und in neuester Zeit zum Bau von computergesteuerten Drehorgeln.

Die Walze der Drehorgel


Die Walze einer 26er Geigenorgel befindet sich auf einem Walzenschlitten.

Die Walze der Drehorgel



Der Walzenschlitten


Walze für eine 26er Geigenorgel auf dem Walzenschlitten. Berührt ein Stift der Walze den Clavisstift der Orgel, wird das Clavisholz angehoben und über die Wippe wird der Stecher in die Tiefe und auf die Ventilklappe gedrückt, die sich dann öffnet und den Ton erklingen lässt. Soll der Ton länger gehalten werden, muss eine der Tonlänge entsprechende Klammer oder Brücke in die Walze gesteckt werden. Auf der Walzenachse kann man die Rillen erkennen, in die das Schwert einrastet, das so für den genauen Durchlauf der Walze sorgt. Wird die Achse um jeweils ca. 1,5 mm nach rechts oder links verschoben, ertönt ein anderes Lied auf dieser Walze.

Der Walzenschlitten



Der Walzenschlitten in der Drehorgel


Auf diesen Schlitten kommt die Walze der Drehorgel.

Der Walzenschlitten in der Drehorgel



Zahnrad der Walze


Das Zahnrad oder der Stern ist fest an die Walze geschraubt. Über die Schnecke der Antriebswelle wird beim Drehorgelspiel die Walze langsam weitergedreht, die auf der Walze arrangierte Musik wird durch die Clavisstifte abgetastet und die Melodie erklingt.

Zahnrad der Walze